Frankl und der Frieden

Das weltweit 1. VIKTOR FRANKL MUSEUM WIEN und das Privatarchiv Viktor Frankl präsentieren ein hochaktuelles Statement zum Thema Frieden von Viktor E. Frankl persönlich. Bereichert um eine moderne Anleitung, für mehr Frieden auf der Welt. Möge es Hoffnung, Zuversicht und Sinnperspektiven aufzeigen! In herzlicher Verbundenheit im Glauben an die EINE Menschheit und die bedingungslose Sinnhaftigkeit des Lebens,
Vorständin Annemarie Moser und das Team des VIKTOR FRANKL ZENTRUM WIEN

Zum Download der Festschrift: "Frankl und der Frieden"
 


Brennende Fragen – aktuelle Antworten:
Was hätte Viktor Frankl in diesem März 2022 gesagt?

„Friede unter uns“
Viktor Frankl im Juli 1946

Menschlichkeit fängt aber erst dort an, wo die Unterschiede zwischen Mensch und Mensch und zwischen den Gruppen aufhören. Von uns kann daher niemand mehr verlangen, daß wir noch unterscheiden zwischen Christen und Juden, zwischen Österreichern und Preußen, zwischen Mitgliedern der einen oder anderen Partei – nicht einmal zwischen Mitgliedern, Anwärtern und Mitläufern. Wer jedoch wäre berufener, dies zu verkünden, das Gemeinsame zu finden und das Trennende zu überwinden, als wir? Sollten wir es nicht können, wir, die wir es zu leisten vermochten inmitten der Hölle? Dort mussten wir es erlernen und dort haben wir es gelernt – jetzt müssen wir es lehren: den Anderen zu verstehen, wo immer er stehen mag. Denn wir brauchen Verständnis füreinander und wir brauchen Verständigung miteinander. Wen darf es da wundern, wenn wir erklären: Für uns kann es nur eine Politik geben, und das ist jene Politik, die - Hände reicht. Möge ja keiner glauben, eine Politik, die Hände reicht, vergibt sich etwas; umgekehrt: eine Politik, die nur ihr Programm und ihre Taktik kennt, sie begibt sich des letzten Sinnes und des Endzwecks ihres Wollens.

Wir wollen bekennen, was wir erkannt haben. Und was wir erkannt haben, das ist: der Mensch. Wir haben den Menschen erkannt als das, was er ist: als das Wesen, das jederzeit in der Entscheidung steht; ihn als solches entdecken, heißt aber immer auch schon: ihn zu sich erwecken.

Wir haben den Menschen kennengelernt, wie vielleicht bisher noch keine einzige Generation. Das Bild vom Menschen, das wir nunmehr haben, ist uns Warnung und Mahnung und Hoffnung in einem. (…)

Wann kommt doch die Zeit, und wo bleibt das Volk, das – so wie einst das Judentum der Welt den Monotheismus schenkte – in dessen notwendiger Ergänzung endlich der Menschheit den Monanthropismus gibt, den Glauben an die eine Menschheit? An eine Menschheit, die nur mehr eine Unterscheidung kennt: die Unterscheidung zwischen Menschen und Unmenschen!

Quelle: Auszug aus der Monatszeitschrift „Der Turm“, Nr. 12 | zur Verfügung gestellt von Privatarchiv Viktor Frankl


Frieden kann immer nur von mir selbst ausgehen

Wenn ich Angst habe, bin ich ohnmächtig und auf mich fokussiert. Durch die Hinwendung zur Welt bin ich gestärkt und gestaltungsfähig.

Folgende Impulse aus der Sinn-Lehre Viktor Frankls zur persönlichen Inspiration:

Was kann ich schon gegen den Krieg / Unfrieden tun? Was soll ich schon bewirken?

Zeichen setzen für betroffene Menschen und Unterstützung von Hilfsprojekten in meinem Umfeld, immer mit gutem Blick auf meine Ressourcen.Gesprächskultur des Friedens stärken: jeden Tag - in der Familie und in allen anderen Begegnungsfeldern üben und vorleben. Differenziert hinschauen statt pauschal zu urteilen!

Was kann ich mit den Emotionen tun, die schmerzhaft auftauchen, wenn ich die grauenhaften Bilder des Krieges, des Elends, der Zerstörung sehe?

Die Bilder als Auftrag verstehen, meinen persönlichen Beitrag zu leisten! Innehalten, Kraft und Frieden in Gedanken hinschicken.

Zuschauen und abwarten macht uns ängstlich!

Friedensstifter:in sein – Zeit schenken, Zuhören, Gutes weitererzählen, mutig für den Frieden aufstehen, mit Kindern gemeinsame Ideen zur Hilfe umsetzen…

Worauf möchte ich einmal zurückblicken? Was soll von mir ausgegangen sein? Welche Spuren möchte ich angesichts dieser Weltsituation hinterlassen?

Jede kleinste Friedensspur ist unverzichtbar für die ganze Welt. Ich bin nicht ohnmächtig, sondern unersetzbar an meinem Platz gebraucht, um mitzugestalten!


Frankl und der Frieden


(c) Viktor Frankl Privatarchiv

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